Pendler sind so lang unterwegs wie noch nie

Die Schweiz zählt erstmals vier Millionen Pendler. Der Zeitbedarf für den Arbeitsweg ist auf einem Rekordhoch.

In der Schweiz pendeln vier Millionen Menschen zur Arbeit – so viele wie nie. Das belegen neue Zahlen des Bundesamt für Statistik (BFS), die sich auf das Jahr 2017 beziehen. Der durchschnittliche Zeitbedarf für den Arbeitsweg beträgt 30,6 Minuten – so hoch war der Wert in den letzten sieben Jahren nie mehr. Im Jahr 2000 betrug der Zeitbedarf noch 22,9 Minuten. Wegen einem Methodenwechsel im Jahr 2010 sind diese Zahlen allerdings nur eingeschränkt vergleichbar.

Im Vergleich zum Vorjahr war das Wachstum in der Gruppe der Autofahrer mit 0,6 Prozent am geringsten. Über zwei Millionen Menschen nutzten das Auto als Hauptverkehrsmittel. Rund 670’000 Menschen nutzten hauptsächlich die Bahn (+1,2 Prozent), während rund 540’000 Menschen vor allem den öffentlichen Strassenverkehr nutzten (+1,3 Prozent).

Zürich, Basel und Genf sind ÖV-Kantone

Hauptsächlich zu Fuss unterwegs waren im Jahr 2017 340’000 Personen (+1,8 Prozent), weitere 270’000 Pendler setzten vor allem aufs Velo (+2 Prozent). Grosse Unterschiede gibt es zwischen den Kantonen. Nur in den Kantonen Zürich, Basel-Stadt und Genf nutzten im Jahr 2017 mehr Personen den öffentlichen Verkehr zur Arbeit als den motorisierten Individualverkehr.

Insgesamt blieben die Anteile der Verkehrsmittel seit 2010 etwa stabil. 31 Prozent der Pendler nutzten 2017 den ÖV, 54 Prozent das Auto oder das Motorrad, weitere 15 Prozent gingen zu Fuss oder nahmen das Velo, so das BFS.

Ranking

Die Kantone mit den meisten Pendlern:

• Zürich: 737’429
• Bern: 495’325
• Waadt: 346’980
• Aargau: 330’945
• St. Gallen: 244’529
• Luzern: 204’077
• Genf: 189’282
• Wallis: 155’452
• Freiburg: 149’695
• Tessin: 143’803 (ehs)

https://www.20min.ch/schweiz/news/story/Pendlermobilitaet-16277838